Wandel säen
Die 65. Spendenaktion von Brot für die Welt ist für Lippe eröffnet worden
Kreis Lippe/Detmold. Die 65. Spendenaktion von Brot für die Welt ist unter dem Motto „Wandel säen“ am 1. Advent bundesweit eröffnet worden. Die regionale Eröffnung fand im Gottesdienst der ev.-ref. Kirchengemeinde Heidenoldendorf statt. Sabine Hartmann, Referentin für ökumenisches Lernen der Lippischen Landeskirche, und Dieter Bökemeier, Landespfarrer für Diakonie, Ökumene und Migration, begrüßten die Gottesdienstbesucher und informierten über die Spendenaktion.
Jeweils am 1. Advent eröffnet das evangelische Hilfswerk Brot für die Welt seine Spendenaktion unter einem bestimmten Motto, um Menschen im globalen Süden zu helfen, langfristig ihre Existenz zu sichern. Dürren, Fluten und Stürme machen sichere Aussaat und Ernten unmöglich. Bekämpfung von Armut, Hunger und Mangelernährung sind daher Kernthemen. Das Motto „Wandel säen“ schließt daran an, denn die industrielle Landwirtschaft und ein auf Profit ausgelegtes Welternährungssystem befördern mit ihrem großen Energiehunger den Klimawandel. Darum sind neue landwirtschaftliche Konzepte und ein verändertes Weltwirtschaftssystem nötig.
Die Arbeit der Hilfsorganisation habe sich vom reinen Spenden-Ausgießen zur Hilfe zur Selbsthilfe entwickelt, wofür mit lokalen Partnerorganisationen zusammengearbeitet werde, die die Bedürfnisse und Möglichkeiten vor Ort kennen, erklärte Dieter Bökemeier.
In der Predigt ging Pfarrer Andreas Klei auf das Motto „Wandel säen“ ein. „Wer etwas sät, der sieht schon bald, dass sich etwas verändert.“ In vielen Ländern sei es mit dem Säen schlechter geworden, weil Dürren oder Starkregen die Ernte vernichte. Brot für die Welt helfe Menschen dieser Regionen, etwas zu verändern. Mit Spenden können wir „Wandel säen“, so Andreas Klei.
Ein Film zeigte die Situation in Kenia, wo Bäuerinnen und Bauern unterstützt werden, Produkte für den Eigenbedarf statt Mais für den Weltmarkt zu produzieren, der nur wenig Gewinn einbringe. Sie erhalten Setzlinge für vielfältige Nahrungsmittel, anstatt in Monokulturen Kakao und Kaffee für den Weltmarkt anzubauen. Die Böden würden geschont und langfristig ertragreicher. Gewinne aus Überschüssen dienten den Dorfgemeinschaften, da Vorratsspeicher gebaut, größere landwirtschaftliche Maschinen angeschafft und Investitionen in eine gesicherte Wasserversorgung getätigt werden können.
Musikalisch wurde der Gottesdienst von der eigens hierfür zusammengestellten Formation Akoa and Friends mitgestaltet. Die Musiker um den Detmolder Bariton-Tenor Christian Akoa brachten musikalische Traditionen aus Europa, Afrika, Asien und Amerika gekonnt zusammen. Sie begeisterten die Gottesdienstbesucher mit hochprofessionellen Interpretationen, zum Beispiel von zwei Halleluja-Versionen aus Kamerun und einem chinesischen Lied über die Schönheit der Jasminblume.
Am Ende des Gottesdienstes, dessen Kollekte für Brot für die Welt bestimmt war, erhielt jeder Besucher ein Samentütchen für eine bunte Blumenwiese, mit der man im nächsten Frühjahr „Wandel säen“ und die Artenvielfalt fördern kann.
07.12.2023