Lippische Landessynode tagt in Augustdorf
Themen u.a.: Haushalt für 2025, Inselhaus Juist, Aufarbeitung sexualisierter Gewalt
Kreis Lippe/Detmold. Die Synode der Lippischen Landeskirche kommt am Montag, 25. und Dienstag, 26. November, zu ihrer Herbsttagung in Augustdorf zusammen. Auftakt ist am Montag um 9 Uhr mit einem Gottesdienst in der Militärkirche (Hermannstr. 3). Im Anschluss beginnt die Tagung in der „OASE Haus Senne“ (Gfm.-Rommel-Str. 1).
Zum Beginn wird Landessuperintendent Dietmar Arends im jährlichen Bericht des Landeskirchenrates unter der Überschrift „Fürchtet euch nicht! - mutig – stark – beherzt in herausfordernden Zeiten“ aktuelle Entwicklungen in der Lippischen Landeskirche beleuchten. Dabei wird er unter anderem auf die Zukunftsdiskussion und das Thema Klimaschutz sowie auf positive Impulse aus verschiedenen Arbeitsbereichen der Landeskirche eingehen. Der Landessuperintendent wird ebenfalls berichten über den Stand der Aufarbeitung von Fällen sexualisierter Gewalt in der Lippischen Landeskirche.
Den Synodalen liegt ein Beschlussvorschlag zum Haushalt 2025 vor. Grundlage des Haushalts sind die geschätzten Einnahmen aus der Kirchensteuer. „Das Kirchensteuer-Brutto-Aufkommen 2023 belief sich auf rund 40 Millionen Euro und lag damit zehn Prozent unter dem des Vorjahres“, erläuterte der Juristische Kirchenrat Dr. Arno Schilberg im Pressegespräch in Detmold. Die Kirchensteuereinnahmen im Oktober 2024 liegen bei einem Minus von rund 5,95 Prozent gegenüber dem Vorjahr: „Wir sind jetzt an dem Punkt angekommen, den wir immer vorausgesagt haben. Wir müssen davon ausgehen, dass sich die Entwicklung eines deutlichen Einnahmerückgangs so fortsetzen wird“, so Schilberg weiter. „Neben den gleichbleibend hohen Zahlen der Kirchenaustritte gehen sowohl die Einnahmen aus der Kirchenlohnsteuer als auch der Kircheneinkommenssteuer zurück.“ Die wirtschaftliche Lage in Deutschland und insbesondere auch in Lippe werde sich im nächsten Jahr nicht deutlich verbessern: „Das hat Auswirkungen auf unsere Einnahmen. Wir planen deshalb für 2025 mit 34 Millionen Euro, also einem Rückgang von einer Million. Wir können den Haushalt ausgleichen, in dem wir planerisch 1,47 Mio. Euro den Rücklagen entnehmen. Rücklagen sind endlich. Landeskirchenrat und Finanzausschuss müssen deshalb 2025 für die Synode ein Verfahren entwickeln, das zu deutlichen Kürzungen im Haushalt führt.“
Weiteres Thema auf der Tagesordnung ist der Zukunftsprozess „Kirche in Lippe – auf dem Weg bis 2030“. Hier wird Prof. Dr Roland Schöttler von der Ev. Hochschule Bochum sprechen über „Kirche als lernende Organisation“. Die Synodalen werden sich zudem mit einer Beschlussvorlage über die sieben Zielbereiche für den Zukunftsprozess befassen, die in den vergangenen Monaten in einem breit angelegten Diskussionsprozess in der Landeskirche erarbeitet wurden. Der Zukunftsprozess fördert auch strukturelle Veränderungen in Landeskirche und Kirchengemeinden. Neue Kirchengesetze stehen zur ersten und zweiten Lesung an: zum Beispiel über die Einführung interprofessioneller Teams in der Lippischen Landeskirche und die Bildung von Kinder- und Jugendvertretungen. Für den reformierten Bereich der Landeskirche soll zudem die überarbeitete Reformierte Liturgie zur Erprobung freigegeben werden.
Die Synodalen befassen sich außerdem mit der Zukunft des Inselhauses Juist sowie mit einer Erklärung zum Erstarken extrem rechter Parteien und Gruppen.
Weitere Infos zur Lippischen Landeskirche:
Rund 131.000 Gemeindeglieder
65 reformierte und lutherische Gemeinden (54 ref., 10 luth., 1 ev.*)
4 reformierte und 1 lutherische Klasse
57 Synodale
Weitere Infos u.a. zu Struktur und Finanzen:
www.lippische-landeskirche.de/transparenz
* Lockhausen-Ahmsen ist eine evangelische Kirchengemeinde mit Mitgliedschaft in der reformierten Klasse West und in der Lutherischen Klasse.
Die Verhandlungen der Lippischen Landessynode am 25. und 26. November können über www.lippische-landeskirche.de mitverfolgt werden.
14.11.2024