Kirche sichtbar werden lassen
Jahresempfang der Kirchen stellt Ökumene in den Mittelpunkt
Zwar lasse sich Geschichte nicht ändern, „Fakten bleiben Fakten“, stellte Professor Dr. Wolfgang Thönissen, Direktor des Johann-Adam-Möhler-Instituts für Ökumenik in Paderborn, fest. Man könne aber den Umgang mit ihnen ändern. So sei es ein Unterschied, „ob wir Martin Luther als Ketzer und Zerstörer oder als Gottsucher betrachten“. Anfragen Luthers, unter anderem an die Eucharistie (Abendmahl), seien berechtigt gewesen. „Ökumenische Zugänge zur Reformation gibt es“, so Thönissen. Die Aufgabe sei noch nicht gelöst, es gebe Zumutungen für beide Seiten, aber der Weg zu einer größeren Gemeinschaft sei geöffnet. Keine Sorge um die zwischenkirchlichen Gespräche hat der Direktor der Geschäftsstelle „Luther 2017“ der EKD in Wittenberg, Oberkirchenrat Michael Wegner: „Es eint uns viel mehr, als uns trennt.“ Ihm komme es vor allem auf die Wahrnehmung von Kirche in einer säkularisierten Umwelt an: „Unsere gemeinsame Aufgabe ist es, Kirche sichtbar werden zu lassen“.
Für Dr. Martin Dutzmann war dieser Jahresempfang einer der letzten Termine in seiner Funktion als Landessuperintendent der Lippischen Landeskirche, ab Oktober ist er der neue Bevollmächtigte des Rates der EKD bei der Bundesrepublik Deutschland und der Europäischen Union. Er wird in einem Gottesdienst am Samstag, 12. Oktober, um 13 Uhr in der Christuskirche Detmold offiziell aus seinem Amt verabschiedet.
30.09.2013