
Tauffest in Lage
400 Christen aus sieben Gemeinden feierten auf dem Sedanplatz
Der Gottesdienst, der verschiedene Frömmigkeitsstile vereinte, wurde musikalisch von Maria Gavrish am Piano, dem Lobpreischor der E.L.I.A.-Gemeinde und dem Kirchenchor der Neuapostolischen Kirche auf der Bühne untermalt. Im tänzerischen Anspiel verdeutlichten Jugendliche die befreiende Kraft des Glaubens. Die Botschaft der Predigt veranschaulichte Pastor Günter Loos und ein Team der methodistischen Gemeinde in einer Talkrunde, in der eine sprechende Handpuppe zu Wort kam. Es ging um den Ursprung der Taufe und um den Bericht über den äthiopischen Beamten Josephus, der sich laut Bibel spontan taufen ließ: „Egal, wie alt du bist, wo du bist und aus welchem Land du kommst, jeder der ein Freund Jesu sein will und zur Kirche gehören möchte, kann getauft werden. Die Taufe vereint die Christen weltweit.“
Die 26 Täuflinge, vom Baby bis zum Erwachsenen, wurden mit unterschiedlichen Taufriten im Pavillon ihrer Gemeinde getauft. Die Lutheraner führten zwölf Taufen durch, die Reformierten acht, die E.L.I.A.-Gemeinde vier und Neuapostolen sowie Baptisten jeweils eine. Lutheraner, Reformierte, Neuapostolen und Methodisten taufen Kinder und Erwachsene. Viele Freikirchen praktizieren die Bekenntnistaufe, die eine bewusste Entscheidung des Täuflings voraussetzt und die Taufe von Babys ablehnt. Weil der ganze Körper untergetaucht wird, benötigten die E.L.I.A.-Gemeinde und Baptisten ein Bassin, das die Lagenser Feuerwehr mit Wasser gefüllt hatte. Der neunjährige Manuel Müller ließ sich darin taufen und erhielt beim Wiederauftauchen viel Applaus von seinen Eltern und der Gemeinde. Die erst acht Monate alte Pauline Prüßner wurde in Begleitung ihrer Familie im Pavillon der reformierten Kirchengemeinde getauft. Ihr Köpfchen wurde dabei mit etwas Wasser einer Taufschale benetzt. Als Andenken erhielten die Täuflinge eine Taufkerze.
Marion Müller, deren Sohn getauft wurde, empfand es als großen Segen für die ganze Stadt, dass das Fest so gut verlaufen ist: „Christen müssen jenseits dogmatischer Unterschiede zusammenstehen.“
12.09.2019